Wie passt das zusammen?
Es klingt zunächst paradox. Wozu braucht eine Komposttoilette Strom? Doch was in der Theorie einfach klingt, ist in der Praxis ein komplexer Prozess.
So ist es zum Beispiel notwendig, Flüssigkeit und Feststoffe voneinander zu trennen, um sie anschließend in verschiedenen Recyclingprozessen verwerten zu können. Um den Urin vom Rest zu trennen, braucht es ein spezielles Pumpensystem.
Darüber hinaus möchte Goldeimer seinen Kunden ein erstklassiges Toilettenerlebnis bieten. So ist der Toilettencontainer mit Beleuchtung, einem Soundsystem und Auflademöglichkeiten für die Kunden ausgestattet.
Außerdem betreibt Goldeimer einen Infostand, an dem wertvolle Aufklärungsarbeit über die globale Sanitärkrise und entsprechende Lösungsansätze geleistet wird. Doch dazu später mehr.
Um diesem Energiebedarf gerecht zu werden, hat SOLFAIR ein Konzept entwickelt: Mit einer installierten PV-Leistung von 2,4 kWp und einem entsprechend dimensionierten Batteriespeicher, der über einen intelligenten Wechselrichter gesteuert wird, kann die Autarkie im Festivalbetrieb gewährleistet werden.
Dabei konnte teilweise nicht auf Material von der Stange zurückgegriffen werden. So handelt es sich bei den Modulen um Sonderanfertigungen. Als Zelltechnologie bei den Solarmodulen haben wir uns für Heterojunction (HJT) Doppelglasmodule entschieden. HJT-Module zeichnen sich insbesondere durch eine hohe Energiedichte, also eine hohe Leistung pro Fläche aus. Der Leistungsverlust ist auf ein Minimum reduziert und die Module können auch nach 30 Jahren Nutzungsdauer noch einen Wirkungsgrad von über 88% erreichen. Darüber hinaus zeichnen sich HJT-Module im Vergleich zu anderen Zelltechnologien durch eine erhöhte Bifazialität aus. Das bedeutet, dass auch auf der Rückseite des Moduls einfallendes Licht in elektrische Energie umgewandelt wird.
Weitere Informationen zu SOLFAIR-Modulen und kundenspezifischen Sondergrößen findest du hier.
Bei der Befestigung der Module und weiterer Komponenten mussten wir zudem die erhöhten Anforderungen berücksichtigen, die beim Transport und der Nutzung des Toilettencontainers auftreten.
Darüber hinaus haben wir großen Wert darauf gelegt, dass der Container so kompakt wie möglich ist und sich somit auch für viele andere Anwendungen eignet...
Bei der Entwicklung der Autarkieeinheit für den Toilettencontainer hatten wir immer das große Ganze im Blick. Deshalb haben wir uns für die Grundstruktur eines 20-Fuß-Seefrachtcontainers entschieden. Die kompakte Dachkonstruktion ermöglicht so auch die Stapelbarkeit der Container. So gibt es weder auf der Straße noch auf dem Wasser Einschränkungen und die autarke Komposttoilette kann mit allen konventionellen Transportmitteln befördert werden.
Das ist wichtig, denn GOLDEIMER und SOLFAIR sind sich einig, dass der autarke Container für humanitäre Zwecke prädestiniert ist. Man denke nur an die Bilder aus den Flüchtlingslagern dieser Welt oder an Überschwemmungen und andere Unwetterkatastrophen, bei denen die sanitäre Versorgung zusammenbricht und fatale Folgeschäden verursacht. Ein autark betriebener Komposttoilettencontainer kann hier Abhilfe schaffen. Mehr zum sozialen Engagement im Kampf gegen die Sanitärkrise weiter unten im Artikel.
Die SOLFAIR Autarkieeinheit eignet sich natürlich nicht nur für Komposttoiletten.
Auch im Eventbereich als Info- oder Messestand im Außenbereich sind weitere Anwendungen verschiedenster Art denkbar. Insbesondere für Veranstaltungen, bei denen kein Anschluss an das Stromnetz vorhanden ist und man bewusst auf Dieselgeneratoren zur Stromerzeugung verzichten möchte, was in der Praxis leider die Regel ist.
Aber auch die Pommesbude am Strand oder der Coffeeshop am Straßenrand wären ideale Anwendungen für eine autarke Containerlösung mit Stromversorgung.
SOLFAIR ist offen für Anwendungen aller Art. Wer ein spannendes Projekt plant und den passenden Partner sucht, kann gerne Kontakt aufnehmen
SOLFAIR ist stolz darauf, mit Goldeimer einen Partner gefunden zu haben, mit dem wir die gleichen ideellen Werte teilen und der von einer großen Vision geleitet wird. Mit der autarken Komposttoilette kommt Goldeimer dem Ziel einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft einen entscheidenden Schritt näher.
Mehr zu der Goldeimer Mission findest du im nächsten Absatz
Goldeimer macht mit seinen Komposttoiletten auf das Problem der globalen Sanitärkrise aufmerksam und bekämpft diese zum einen dadurch das GOLDEIMER auf das Problem aufmerksam macht, zum anderen durch spendenfinanzierte Projekte in den betroffenen Regionen durch den Bau von Komposttoiletten.
Denn nach wie vor hat nur etwa die Hälfte der Weltbevölkerung Zugang zu einer gesicherten Sanitärversorgung. Damit sind 3,5 Mrd. Menschen davon ausgeschlossen oder haben nur eingeschränkten Zugang. Eine erschreckend hohe Zahl, vor allem wenn man bedenkt, dass wir hierzulande unsere Hinterlassenschaften mit Trinkwasser als Transportmedium in die Kanalisation spülen, um es anschließend mit hohem Energieaufwand wieder aufzubereiten. Womit wir bei Problem Nr. 2 wären:
Trinkwasser als wertwolle Ressource
Denn auch Trinkwasser, in den meisten Regionen der Welt schon heute eine knappe Ressource, ist ein Luxusgut, dessen heutige Nutzung wir hinterfragen müssen.
Eine Toilettenspülung verbraucht hierzulande etwa 6-8 Liter Trinkwasser, was zu einem deutschlandweiten Verbrauch von 1 Milliarde Kubikmeter Trinkwasser pro Jahr führt.
Statt Wasser verwenden die Goldeimer-Toiletten Strohmehl, das zusammen mit den Fäkalien zu wertvollem Dünger kompostiert werden kann.
Menschliche Fäkalien als biologisches Dümgemittel
Goldeimer betreibt eine industrielle Kompostieranlage, in der das auf den Festivals gesammelte Ausgangsmaterial aufbereitet und als Dünger in der nachhaltigen Landwirtschaft eingesetzt wird. Der letzte Schritt einer fast perfekten Kreislaufwirtschaft. Warum nur fast? Damit wären wir bei Problem Nr. 3. Denn die derzeit gültige Düngemittelverordnung sieht die Verwendung menschlicher Fäkalien als Dünger nicht vor. Was angesichts der wachsenden Weltbevölkerung in Kombination mit den bereits genannten Problemen ein großes Problem darstellt. Hier setzt sich Goldeimer auf politischer Ebene dafür ein, einen rechtlichen Rahmen zu schaffen, der dies in Zukunft ermöglicht.
Du möchtest mehr über Goldeimer erfahren. Auf der Goldeimer Homepage erfährst du mehr über die globale Sanitärkrise, die ökologische Kreislaufwirtschaft und weitere spannende Projekte.
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